Nach Regen kommt immer wieder Sonnenschein
|
Therapie mit Alkohol? - hinterfragen Sie sich!Ich gebe zu, dass mir der Alkohol bei meiner spastischen Lähmung eine Hilfe war.
Mir hat ein Arzt empfohlen, ein oder zwei Glas Wein zu trinken, dadurch wird die Spastik lockerer, Schmerzen und Krämpfe erträglicher.
Nur als Alkoholiker weiß ich, dass jeder Tropfen Alkohol schädlich ist. Von meiner Frau wollte ich nicht verlangen, dass sie mir Whisky, oder Wodka nach Hause bringt, deshalb fuhr ich selber zum Supermarkt und ging einkaufen. Jetzt stand Whisky und Wodka nichts mehr im Weg. Ich lernte also wieder das Gehen, in erster Linie, weil es Aussicht auf Schnaps gab.
Ein Alkoholproblem?
Niemals!!! Ich doch nicht, ich trinke am Abend höchstens ein Bier, oder ein Glas Wein!!! Darf man sich nicht einmal das vergönnen?
Nun, wenn man so denkt, hat man bereits ein Alkoholproblem, man will sich zur Belohnung für den anstrengenden Tag ein Bier gönnen und der Kreislauf beginnt!!!
Als Kind schmeckte mir Bier überhaupt nicht. Limonaden waren das, was ich begehrte.
Nur ist man heute schon mit 12 Jahren nicht mehr „In“, wenn man sich mit Freunden trifft und Limonade trinkt, also wird schnell Bier daraus und man lernt die Wirkung von Alkohol kennen.
Sicher ist es schön, wenn man im Freundeskreis bei allen Späßen mitmachen kann, eine Gaudi hat und beliebt ist. Mit Limonaden, war das nie so der Fall.
Aus Unsicherheit und Schüchternheit, griff ich immer wieder zu Bier. Ich wurde 16 und wir gingen in Diskos um Mädchen kennen zu lernen. Mit Bier lernte ich Mädchen kennen, ohne nicht. Es beginnt ein tödlicher Kreislauf, denn alle Freunde hatten schon ein Mädchen, weil sie eben mit Alkohol mutiger waren als ich. Von da an war Alkohol mein Begleiter an den Wochenenden.
Alkoholiker? Nein, ich nie!!!
Nur die Leber ist ein Organ, das sich in kurzer Zeit regeneriert.
Ein Quartalsäufer, der alle Monate mal einen „Umfaller“ hat, wird bessere Leberwerte haben, als ein Spiegeltrinker.
Wenn ein Mensch seine Sucht versteckt und täglich sein Quantum trinkt, dem wird man nicht anmerken, dass er betrunken ist, außer er kommt in eine Polizeikontrolle und der Promillespiegel wird kontrolliert, oder man nimmt ihm den Alkohol weg.
Diese Menschen suchen und finden überall den Alkohol, beginnen ihn zu verstecken, damit sie im Notfall das haben, was sie „heilt“!!!
Aber egal, wozu auch, nach den ersten verschütteten Schnäpsen geht’s ja wieder und die Übelkeit ist schnell besiegt. Man ist sogar fähig wieder zu arbeiten und am sozialen Leben teilzuhaben.
Das will auch der Spiegeltrinker und die kommen auf die unglaublichsten Ideen.
Man merkt jetzt selber, dass man abhängig ist und das wieder geht an die Psyche. Wer von seiner näheren Umgebung merkt es als erster, wohl der Partner. Denn das sind die Ersten die sagen: TRINK NICHT SOVIEL!!!
Frauen werden zickig und unangenehm für einen nüchternen Partner.
Streitereien in den eigenen 4 Wänden sind vorprogrammiert und viele Trennungen, oder Scheidungen sind die Folgen davon.
so richtig schön Leid tun. Der Partner ist Schuld an dem ganzen Dilemma!!!
Hätte sie mir den Sex gegönnt, wäre ich nie ins Puff gegangen.
Ich gehe in eine Klinik und mache einen Entzug!!!
Wenn das so einfach ist, was macht denn schon ein Achterl, oder Zwei.
Man vergönnt sich ja sonst nichts!!!
Und der Kreislauf beginnt von neuem, nur viel schlimmer. Der Arbeitsplatz geht vielleicht verloren, sofern man den noch hatte. Finanzielle Schwierigkeiten machen sich breit und Alkohol ist der letzte Retter, ein „Freund“ auf den Verlass ist!!!
Warum kann man einem Alkoholiker nicht helfen? Diese Frage stellen sich oft Angehörige.
Alkoholiker sind schwache Menschen und sie möchten besser sein, als sie es sind.
Es bedarf eines guten Psychologen um die Gründe für den Alkohol zu finden und aus einem schwachen Menschen einen selbstbewussten starken Menschen zu machen.
Mit gut zureden und schönen Worten, klappt das nicht. Eher vielleicht mit einem Erlebnis, das unter die Haut geht. Wenn der beste Freund mit Leberzirrhose im Pflegeheim auf das Sterben wartet und somit bewiesen ist, dass man selber keine Null ist.
Sobald aber der Spruch, was macht denn schon ein Achterl oder Zwei, im Hirn sein Unwesen treibt, fängt der Kreislauf von vorne an.
Die Stärke hat man dann erreicht, wenn Limonaden wieder das Lieblingsgetränk werden und man nie mehr an Alkohol denkt. Denn einmal Alkoholiker, immer Alkoholiker!!!
|